Der frühere australische Finanzminister Mathias Cormann ist neuer Generalsekretär der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD). Der 50-Jährige wurde am Dienstag am Hauptsitz in Paris offiziell in das Amt eingeführt, wie die Organisation auf Twitter mitteilte. Cormann folgt dem Mexikaner Angel Gurría nach, der 15 Jahre lang Generalsekretär war.
Cormann ist der erste Vertreter des asiatisch-pazifischen Raums an der OECD-Spitze, hat die Hälfte seines Lebens aber in Europa verbracht: Er wurde 1970 im deutschsprachigen Ostteil Belgiens geboren. Der studierte Jurist spricht neben Deutsch fließend Englisch, Französisch und Flämisch.
Nach dem Studium in Belgien wanderte er Mitte der 90er Jahre nach Australien aus. Dort machte er politisch Karriere und war zwischen 2013 und 2020 Finanzminister. Seine Amtszeit bei der OECD beträgt vorerst fünf Jahre.
Die Organisation umfasst 37 Mitgliedstaaten, darunter Deutschland, die USA, Japan, Israel und die Türkei. Die vor gut 60 Jahren gegründete Organisation ist vor allem durch ihre Pisa-Studien zum Schülerwissen und ihre Wirtschaftsprognosen bekannt.
Die OECD ist aber auch ein wichtiges Forum für internationale Verhandlungen. Derzeit wird in ihrem Rahmen über eine weltweite Mindeststeuer für Unternehmen verhandelt.
Quelle: AFP