Die Inflation in Deutschland hat im Mai weiter zugenommen: Die Verbraucherpreise stiegen im Vergleich zum Vorjahresmonat um voraussichtlich 2,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Montag mitteilte. Damit erhöhte sich die Inflationsrate im bereits fünften Monat in Folge und stieg auf den höchsten Wert seit September 2011.
Noch höher gelegen hatte sie zuletzt im September 2008 mit 2,8 Prozent. Gegenüber dem Vormonat April 2021 stiegen die Verbraucherpreise im Mai um 0,5 Prozent.
Im Vergleich zum Mai 2020 verteuerten sich Waren um 3,1 Prozent, besonders stark war der Anstieg bei Energiekosten mit zehn Prozent. Preise für Nahrungsmittel stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 1,5 Prozent, Dienstleistungen legten um 2,2 Prozent zu. Wohnungsmieten verteuerten sich im Schnitt um 1,3 Prozent.
Die Inflationsrate in Deutschland steigt seit Jahresbeginn. Verantwortlich sind hierfür vor allem höhere Preise für Energie wie Kraftstoffe. Hierbei wirkt sich neben der im Januar eingeführten CO2-Abgabe auch aus, dass die Preise für Energieprodukte ein Jahr zuvor wegen des in der Corona-Pandemie zeitweilig eingebrochenen Ölpreises deutlich niedriger lagen.
Im Januar 2021 hatten die Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,0 Prozent zugelegt, im Februar um 1,3 Prozent, im März um 1,7 Prozent und im April dann um 2,0 Prozent. Im Gesamtjahr 2020 war der Preisanstieg mit 0,5 Prozent noch so gering ausgefallen wie zuletzt in der Finanz- und Wirtschaftskrise und lag deutlich unter dem von Zentralbanken meist angepeilten Ziel von knapp unter zwei Prozent. Neben dem Ölpreisverfall auf dem Weltmarkt wirkte sich dabei auch die zeitweise Absenkung der Mehrwertsteuer in der zweiten Jahreshälfte auf die Verbraucherpreise aus. Endgültige Ergebnisse für Mai 2021 werden vom Bundesamt Mitte Juni veröffentlicht.
Quelle: AFP