Angesichts sinkender Corona-Ansteckungszahlen kehren nahezu alle Bundesländer ab Montag zum Präsenzunterricht zurück – zumindest in den Grundschulen. Dies geht aus einer am Samstag veröffentlichten Umfrage des “Handelsblatt” unter den Kultusministerien der Länder hervor. Eine Ausnahme machen demnach nur Berlin und Rheinland-Pfalz – obwohl die Infektionszahlen dort nicht überdurchschnittlich hoch sind.
In der Hauptstadt soll der aktuelle Wechselunterricht noch bis zu den Sommerferien ab 24. Juni andauern. Auch Rheinland-Pfalz will erst in drei Wochen zum normalem Unterricht zurückkehren.
Der Bundeselternrat hat kein Verständnis für den föderalen Flickenteppich an Regelungen: “Es ist wie seit Ausbruch der Pandemie: Jedes Bundesland macht, was es will”, sagte die Vorsitzende des Bundeselternrats, Sabrina Wetzel, dem “Handelsblatt”. “Wir fordern auch bei den Öffnungen eine einheitliche Linie.” Für Eltern seien die unterschiedlichen Regelungen nicht nachvollziehbar.
Hessen etwa bietet schon seit dem 12. Mai regulären Unterricht für die ersten sechs Klassen ab einer Inzidenz von unter 100 an. In Schleswig-Holstein gilt das seit 17. Mai für alle Schulen in Regionen mit Inzidenzwerten von unter 50. Mecklenburg-Vorpommern – das die bundesweite niedrigste Inzidenz aufweist – hat seit Pfingsten wieder Vollzeitunterricht.
Einige Länder lassen sich der Umfrage zufolge zumindest bei den weiterführenden Schulen noch ein wenig länger Zeit, um vom Wechselunterricht wieder in den Normalmodus zurückzukehren: In Bremen und Brandenburg solle das am 6. Juni der Fall sein. Dies gelte auch in Sachsen-Anhalt, dort können Schulleitungen die Öffnung aber auch eine Woche vorziehen. Die meisten Länder koppeln die Schulöffnungen daran, dass die Inzidenz auch unter 50 bleibt.
Quelle: AFP