Die EU-Kommission hat sich dafür ausgesprochen, Einreisebeschränkungen für nachweislich gegen das Coronavirus geimpfte Menschen aus Drittstaaten aufzuheben. Es sei an der Zeit, “die EU-Tourismusindustrie wiederzubeleben”, erklärte Kommissionschefin Ursula von der Leyen am Montag auf Twitter. Zugleich solle sichergestellt werden, dass die EU auf die Verbreitung neuer Coronavirus-Varianten schneller reagieren und Beschränkungen notfalls wieder einführen kann.
Dem Vorschlag der Kommission zufolge sollten all jene einreisen dürfen, die mindestens 14 Tage vor Einreise “die letzte empfohlene Dosis eines in der EU zugelassenen Impfstoffs erhalten haben”. Dies könnte auch auf Impfstoffe ausgeweitet werden, die eine Notfallzulassung der Weltgesundheitsorganisation WHO erhalten haben. Denn “neueste wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass die Impfung erheblich dazu beiträgt, die Übertragungskette zu unterbrechen”.
Kinder, die bislang von der Corona-Impfung ausgeschlossen sind, sollten laut Kommission gemeinsam mit ihren geimpften Eltern einreisen dürfen, wenn sie einen negativen PCR-Test haben, der nicht älter als maximal 72 Stunden ist.
Die EU hatte wegen der weltweiten Ausbreitung des Coronavirus im März vergangenen Jahres entschieden, nicht unbedingt notwendige Einreisen aus Drittstaaten zu untersagen. Seit Anfang Juli veröffentlicht die EU eine Liste mit Ländern, bei denen dies wieder möglich sein soll. Derzeit sind darauf nur sechs Staaten aufgeführt.
Die Kriterien für die Aufnahme von Drittländern auf diese Liste sollen nun laut den Plänen der EU-Kommission gelockert werden. Auch für Reisende aus Ländern “mit einer guten epidemiologischen Lage” sollten demnach keine Beschränkungen mehr gelten, erklärte die Behörde.
Über Einreise- und Visa-Bestimmungen entscheiden allerdings die Mitgliedstaaten. Die EU-Kommission kann lediglich Vorschläge machen.
Quelle: AFP