Nach einer Verletzung bei Kämpfen gegen Rebellen ist der seit 30 Jahren regierende Präsident des Tschad, Idriss Déby Itno, gestorben. Die Kämpfe hätten am Wochenende im Norden des Landes stattgefunden, hieß es in einer am Dienstag im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung der Streitkräfte. Der 68-jährige Déby war 1990 durch einen Putsch an die Macht gekommen und regierte seitdem das zentralafrikanische Land, das zu den ärmsten Staaten der Welt gehört.
Déby sei “bei der Verteidigung der territorialen Integrität auf dem Schlachtfeld” gestorben, hieß es in der Erklärung der Armee. Er habe am Wochenende Regierungstruppen im Norden des Landes im Kampf gegen Aufständische kommandiert. Dabei sei er verwundet worden und diesen Verletzungen erlegen.
Im Norden des Landes kommt es immer wieder zu Kämpfen. Erst am 11. April, dem Tag der Präsidentschaftswahl im Tschad, hatten Aufständische nach Armeeangaben vom Nachbarstaat Libyen kommend eine neue Offensive gestartet.
Bei der Präsidentschaftswahl war Déby mit großer Mehrheit im Amt bestätigt worden. Er hatte offiziell zwar mehrere Gegenkandidaten, diese blieben im Wahlkampf aber weitgehend unsichtbar. Proteste wurden im Tschad schon über Monate verboten und von der Polizei unterbunden.
Der Tschad gehört zu den ärmsten Ländern der Welt. Nach Angaben der Weltbank leben 42 Prozent der Menschen unter der Armutsgrenze. Auf der internationalen Skala der Entwicklung belegt das zentralafrikanische Land den drittletzten Platz.
Déby unterstützte die anti-dschihadistischen Einsätze westlicher Alliierter in der Sahel-Region. Die politische Situation in der Sahelzone ist seit Jahren von zunehmender Gewalt und Instabilität geprägt.
Quelle: AFP