Wie auch beim Impfstoff von Astrazeneca hält die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) trotz Berichten über Blutgerinnsel grundsätzlich an ihrer positiven Risikobewertung des Corona-Impfstoffs von Johnson & Johnson fest. Es gebe zwar “eine mögliche Verbindung” zwischen dem Vakzin und dem vereinzelten Auftreten von Blutgerinnseln, erklärte die in Amsterdam ansässige Behörde am Dienstag. Der Nutzen des Impfstoffes des US-Unternehmens überwiege aber die Risiken.
Für ihre Bewertung seien “alle derzeit verfügbaren Erkenntnisse” vor allem aus den USA berücksichtigt worden, erklärte die EMA. Demnach hatten bis zum 13. April mehr als sieben Millionen US-Bürger den Impfstoff erhalten. In acht Fällen seien im Nachgang der Impfung schwere Fälle von Blutgerinnseln aufgetreten, von denen einer tödlich endete.
“Alle Fälle traten bei Menschen unter 60 Jahren innerhalb von drei Wochen nach der Impfung auf, die Mehrzahl bei Frauen”, erklärte die EMA weiter. Dennoch lasse die derzeitige Datenlage keine gesicherten Erkenntnisse über spezifische Risikofaktoren zu. Blutgerinnsel sollen nun als “sehr seltene Nebenwirkung” des Impfstoffs aufgeführt werden.
Vor einer Woche waren die Impfungen mit dem Vakzin von Johnson & Johnson in den USA ausgesetzt worden. In Europa ist der Impfstoff bereits zugelassen, wurde aber noch nicht verabreicht. Die Auslieferung des Mittels wurde infolge der Blutgerinnsel-Berichte verschoben.
Die EMA hatte Anfang April eine ähnliche überarbeitete Bewertung für den Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca abgegeben. Viele Länder, darunter Deutschland setzten daraufhin die Impfungen mit dem Mittel fort, führten aber Altersuntergrenzen ein. In Deutschland dürfen nur Menschen über 60 Jahren mit Astrazeneca geimpft werden.
Quelle: AFP