In Deutschland ist ein bundesweiter harter Lockdown in Kraft getreten, der das öffentliche Leben in weiten Teilen lahmlegen wird. Viele Geschäfte müssen ab Mittwoch geschlossen bleiben, nur noch Waren des täglichen Bedarf dürfen verkauft werden. Schulen machen dicht, in Kitas soll es nur noch einen Notbetrieb geben. Im öffentlichen Raum gilt ein striktes Alkoholverbot.
Die weit reichenden Maßnahmen sollen die zuletzt starke Ausbreitung des Coronavirus eindämmen. Die Maßnahmen sind vorerst bis zum 10. Januar befristet.
Generell bleibt der Einzelhandel geschlossen. Ausnahmen gelten etwa für Lebensmittelmärkte, Abhol- und Lieferdienste auch der Gastronomie, Apotheken, Drogerien, Optiker, Tankstellen, Autowerkstätten, Banken, Post, Reinigungen und Weihnachtsbaumhändler. Friseure, Kosmetikstudios und ähnliche Betriebe bleiben geschlossen, sofern sie nicht medizinisch notwendige Behandlungen vornehmen.
Kinder sollen wann immer möglich zu Hause betreut werden. Die Schulen werden geschlossen oder die Präsenzpflicht ausgesetzt, wobei es eine Notfallbetreuung, Distanzunterricht und Möglichkeiten für bezahlten Urlaub der Eltern geben soll. Die Regelungen sollen auch für Kindergärten gelten.
Arbeitgeber sind aufgerufen, Betriebsferien auszurufen oder Homeoffice zu ermöglichen, damit die Menschen bundesweit grundsätzlich zu Hause bleiben können.
Für Altenheime und Pflegedienste sollen besondere Schutzmaßnahmen getroffen werden. So soll der Bund medizinische Schutzmasken zur Verfügung stellen und die Kosten für Schnelltests übernehmen. Das Personal in Alten- und Pflegeeinrichtungen soll mehrmals pro Woche verpflichtend getestet werden. Entsprechende Tests soll es möglichst auch bei mobilen Pflegediensten geben.
Auf die Maßnahmen hatten sich am Sonntag die Regierungschefs der Länder mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) geeinigt. Sie reagierten damit auf den Umstand, dass die Corona-Infektionszahlen trotz des Anfang November eingeleiteten Teil-Lockdowns weiter angestiegen waren. Voraussichtlich am 5. Januar wollen Bund und Länder darüber beraten, ob der harte Lockdown möglicherweise über den 10. Januar hinaus verlängert wird.
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