Experten haben vor einer Zunahme psychischer Erkrankungen durch den erneuten Lockdown gewarnt. In einer Umfrage der Krankenkasse pronova BKK, die der Nachrichtenagentur AFP am Montag vorlag, rechnen drei Viertel der befragten 154 Psychiater und Psychotherapeuten mit einem Corona-bedingten Anstieg psychischer Erkrankungen in den kommenden zwölf Monaten. Vier von fünf Therapeuten erwarten, dass Depressionen und depressive Verstimmungen weiter zunehmen.
Besonders gefährdet sind demnach Menschen mit psychischen Vorerkrankungen oder mit einer Anfälligkeit für Stimmungstiefs in der dunklen Jahreszeit. Soziale Isolation oder der eingeschränkte Kontakt zu Freunden, Kollegen und Familie wirken sich aus Sicht von 88 Prozent der befragten Therapeuten negativ auf die Psyche ihrer Patienten aus, wie die nicht repräsentative Umfrage weiter ergab.
Familiäre Konflikte, Homeoffice, Kinderbetreuung oder Homeschooling seien weitere Stressmomente für die Seele. Die räumliche Enge zu Hause und fehlende Rückzugsmöglichkeiten kämen erschwerend hinzu. 79 Prozent der befragten Fachleute berichten, dass auch finanzielle Sorgen, Zukunftsängste und die Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes ihre Patienten belasten.
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