Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, trotz der Corona-Pandemie Gottesdienste zu Weihnachten zu ermöglichen. “Ich bedaure, dass die Kirchentüren im ersten Lockdown so lange geschlossen blieben”, sagte Grütters der Wochenzeitung “Die Zeit” laut Vorabmeldung vom Mittwoch. Zu Weihnachten solle es nicht nur digitale Messen geben: “Ich wünsche mir stillere und doch festliche Gottesdienste, die sensibel die frohe Botschaft verkünden.”
Auf die Frage, ob sie ein Infektionsrisiko für Gottesdienstbesucher sehe, antwortet Grütters: “So penibel, wie die kirchlichen Sicherheitskonzepte vorbereitet wurden: nein!” Die Menschen verlangten in der Pandemie nach Trost und Hoffnung. Zudem falle Weihnachten in eine Jahreszeit, “in der wir Gottes wärmender Botschaft bedürfen”.
In diesem Zusammenhang sprach sich Grütters gegen inländische Reiseverbote aus. “Bei allem Verständnis für den Infektionsschutz – wir dürfen Weihnachten niemanden daran hindern, die engsten Familienangehörigen aufzusuchen”, sagte sie. Das richte nur neue Schäden an.
Die Katholikin übte harte Kritik an der Rolle ihrer Kirche am Beginn der Pandemie: “Von meiner katholischen Kirche hätte ich mir doch das klare Angebot gewünscht: Wer Beistand sucht, wird bei uns offene Türen und auch immer einen Geistlichen finden!”
© Agence France-Presse