Vier Tote bei Attacke mit Geländewagen in Trier – Motiv weiter unklar

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Bei der Attacke mit einem Geländewagen auf Passanten in der Innenstadt von Trier sind am Dienstag vier Menschen getötet worden. Unter den Todesopfern war auch ein neun Monate altes Kleinkind, wie die Polizei in der rheinland-pfälzischen Stadt am Abend mitteilte. Zudem wurden demnach 15 weitere Menschen verletzt, neun von ihnen schwer. Etwa 25 Menschen galten darüber hinaus nach der Tat als traumatisiert.

Am Nachmittag war nach Polizeiangaben ein 51-jähriger Deutscher aus der Region mit seinem Geländewagen in die Fußgängerzone von Trier gerast. Er fuhr aus Richtung der Basilika über den Hauptmarkt in Richtung der Porta Nigra. Auf seiner Fahrt fuhr er zahlreiche Passanten an. Ermittelt wird laut Staatsanwaltschaft wegen Mordes aus Heimtücke mit einem Auto als Waffe. Bei den Todesopfern handelte es sich neben dem Kleinkind um zwei Frauen im Alter von 25 und 73 Jahren sowie um einen 45-jährigen Mann.

Hinweise auf ein “religiöses, politisches oder terroristisches Motiv” als Hintergrund der Tat hatten die Ermittler zunächst nicht, das Motiv galt weiter als offen. Der Mann sei früher noch nicht polizeilich in Erscheinung getreten und auch nicht vorbestraft. 

Laut Staatsanwaltschaft liegt “möglicherweise ein psychiatrisches Krankheitsbild” vor. Der Mann sei bereits kurz durch einen Arzt des Gesundheitsamts begutachtet worden, weitere Erkenntnisse solle ein psychiatrisches Gutachten liefern.

Der Fahrer stand unter Alkoholeinfluss und wurde laut Polizei bereits vier Minuten nach dem Eingang des ersten Notrufs von Einsatzkräften gestoppt und festgenommen. Bei seiner Festnahme habe er erheblichen Widerstand geleistet. 

Der Mann, bei dem 1,4 Promille gemessen worden seien, sei zu einer Polizeidienststelle gebracht worden und werde dort vernommen. Er habe zuletzt keine feste Wohnanschrift gehabt und keine näheren Verwandten. Der Geländewagen gehöre einem Bekannten des Mannes ohne Bezug zur Tat.

© Agence France-Presse

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