Neben Kunstwerken auf der Berliner Museumsinsel sind offenbar weitere Kunstwerke in Deutschland durch Ölattacken beschädigt worden. Wie die Wochenzeitung “Die Zeit” und der Deutschlandfunk am Donnerstag berichteten, gab es im September einen ähnlichen Vorfall in Schloss Cecilienhof in Potsdam und zuvor bereits auf der Wewelsburg bei Paderborn.
Im Schloss Cecilienhof sollen Unbekannte unter anderem die Skulptur einer Amazone des französischen Bildhauers Louis Tuaillon attackiert haben. Wie auch bei den anderen Taten sei ein politischer Hintergrund als Motiv nicht auszuschließen, hieß es. Auf Schloss Cecilienhof fand unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs im Juli und August 1945 die Potsdamer Konferenz statt, bei der die USA, Großbritannien und die Sowjetunion über die Neuordnung Deutschlands berieten.
In der Wewelsburg bei Paderborn wurden demnach bereits im Juli Ölspuren an rund 50 Objekten festgestellt. Tatort sei dort der sogenannte Obergruppenführersaal im Nordturm der Burg, die die Nationalsozialisten zwischen 1933 und 1945 als Kultstätte, Wallfahrtsort und Versammlungsort für SS-Führer genutzt hatten. Die Attacken auf der Berliner Museumsinsel hatten sich Anfang Oktober ereignet, offenbar rund zwei Wochen nach der Attacke in Potsdam.
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