In der Affäre um Plagiate in ihrer Dissertation verzichtet Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) auf ihren Doktortitel. Sie gehe diesen Schritt, um “weiteren Schaden von meiner Familie, meiner politischen Arbeit und meiner Partei abzuwenden”, teilte sie am Freitag in einem Brief an die Freie Universität (FU) Berlin mit. Ihre Arbeit als Bundesministerin wolle sie fortsetzen und wie angekündigt Ende November beim Berliner SPD-Parteitag für den Landesvorsitz kandidieren.
Ihren Doktortitel werde sie “ab sofort und auch zukünftig nicht mehr” führen, erklärte Giffey. Gegenüber der Universität habe sie “noch einmal bekräftigt, dass ich diese Arbeit nach bestem Wissen und Gewissen verfasst habe”. Sie habe sich auf den Entschluss der Universität verlassen, wonach “eine Entziehung des Doktorgrades nicht als verhältnismäßig bewertet wird”.
Im Herbst 2019 hatte sich die FU gegen eine Aberkennung des Doktortitels entschieden, Giffey aber eine Rüge erteilt. Zuletzt kündigte die Hochschule nach mehreren kritischen Gutachten zu ihrem Vorgehen Anfang November dann an, neu über die Plagiatsvorwürfe zu entscheiden. Giffey erklärte nun, sie sei nicht bereit, das neue Prüfverfahren zum Gegenstand politischer Auseinandersetzung zu machen.
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