Die Corona-Pandemie und ihre Folgen bestimmen massiv den Alltag der Menschen in Deutschland. In einer am Montag veröffentlichten Studie im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums gaben 86 Prozent der Befragten an, sich damit häufig oder fast immer zu beschäftigen. Im Juni waren dies 73 Prozent gewesen.
Die aktuellen Einschränkungen des öffentlichen Lebens empfinden laut der Umfrage, an der unter anderem die Institute ifo und Forsa beteiligt sind, 31 Prozent der Bürgerinnen und Bürger als ziemlich belastend. Für 35 Prozent sind sie etwas belastend und für 34 Prozent überhaupt nicht belastend.
Die Rückendeckung für die von der Politik beschlossenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie ist demnach im Oktober aber weiterhin sehr hoch. 84 Prozent der Befragten halten diese für richtig. 34 Prozent sagten, sie hielten die Maßnahmen für nicht weitgehend genug, etwa doppelt so viele wie im Juni.
Deutlich gestiegen ist bei vielen Menschen die Sorge, sich selbst mit dem Coronavirus zu infizieren. Sehr besorgt äußerten sich hier im Oktober 18 Prozent, weitere 67 Prozent äußerten sich etwas besorgt. Im Juni waren acht Prozent sehr besorgt und 58 Prozent etwas besorgt gewesen.
Viele Menschen reduzieren deutlich ihre persönliche Kontakte. 43 Prozent sagten im Oktober, sie hätten wegen Corona viel weniger persönliche Kontakte. 40 Prozent haben etwas weniger Kontakte, 17 Prozent sehen im Vergleich zur Zeit vor der Pandemie keinen Unterschied. Im Juni waren es 57 Prozent mit viel und 32 Prozent mit etwas weniger Kontakten gewesen, nur elf Prozent hatten damals genauso viele Kontakte, als gäbe es die Pandemie nicht.
Die Einkommenssituation der meisten Menschen ist in der Krise bislang stabil geblieben: Im Juni gaben 76 Prozent der Befragten an, das Einkommen im Haushalt sei im Vergleich zum Februar unverändert geblieben. Im Oktober hat sich für 77 Prozent das monatliche Netto-Einkommen des Haushalts nicht verändert.
Entsprechend ist die Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger auch nicht sehr besorgt hinsichtlich der eigenen wirtschaftlichen Lage. Nur neun Prozent befürchten massiv finanzielle Schwierigkeiten. 14 Prozent sind etwas besorgt, 76 Prozent weitgehend unbesorgt. Diese Zahlen haben sich seit Juni kaum verändert.
25 Prozent der Selbstständigen nahmen in der Corona-Krise bisher staatliche Hilfen in Anspruch, um Folgen für ihr Gewerbe abzumildern. 35 Prozent nutzten Ersparnisse, 15 Prozent stundeten Steuerzahlungen oder reduzierten Vorauszahlungen. Neun Prozent liehen sich Geld von Verwandten oder Freunden.
Die Meinungen zur Arbeit im Homeoffice sind eher positiv. Für 42 Prozent überwiegen die Vorteile, für 13 Prozent die Nachteile. 43 Prozent gaben an, Vor- und Nachteile würden sich die Waage halten. Insgesamt haben 58 Prozent der Erwerbstätigen die Möglichkeit, von zu Hause aus zu arbeiten. Allerdings waren dies demnach auch bereits vor der Krise etwa 30 Prozent.
Die berichteten Ergebnisse basieren auf der Befragung von 30.500 Bürgerinnen und Bürgern ab 18 Jahren in der Zeit vom 21. bis 31. Oktober.
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