Nach dem Tod eines Kindergartenkindes im nordrhein-westfälischen Viersen im Frühjahr ist gegen die verdächtige Erzieherin Anklage erhoben worden. Die Staatsanwaltschaft Mönchengladbach legt der Frau Mord und Misshandlung von Schutzbefohlenen zur Last, wie das Landgericht Mönchengladbach am Mittwoch mitteilte. Die 25-Jährige soll vor dem Mord in Viersen Kinder in Kitas in Krefeld, Kempen und Tönisvorst misshandelt haben.
In der Viersener Kita hatte ein Mädchen namens Greta am 21. April einen Atemstillstand erlitten. Verursacht worden war dies den Ermittlungen zufolge durch die Erzieherin. Die Frau habe dem Mädchen während des Mittagsschlafes den Brustkorb bis zum Atemstillstand zusammengedrückt. Der Notarzt konnte das Kind zwar reanimieren, es starb aber später in der Klinik.
Seit August 2017 soll die Erzieherin in insgesamt neun Fällen Kindern den Brustkorb bis hin zu Atemnot oder Atemstillstand zusammengedrückt haben. Den Tod der Kinder habe sie dabei “mindestens billigend in Kauf genommen”. Da sie danach jeweils Rettungsmaßnahmen veranlasst haben soll, überlebten die Kinder in den früheren Fällen die mutmaßlichen Übergriffe.
Vor Gericht treten Gretas Mutter und zwei der mutmaßlich geschädigten Kinder als Nebenkläger auf. Das Schwurgericht muss nun zunächst über die Eröffnung des Verfahrens entscheiden.
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