Die Wahl des neuen CDU-Vorsitzenden könnte angesichts der rapide steigenden Corona-Infektionszahlen per Brief erfolgen. Dies gelte derzeit als realistische Variante, berichtete das “Handelsblatt” am Montag unter Berufung auf Stimmen in Präsidium und Vorstand der Partei. Der bislang für Anfang Dezember in Stuttgart geplante Parteitag solle dann rein virtuell abgehalten werden.
“Es ist politisch nicht zu vermitteln, dass wir uns zu einem Parteitag treffen, während der Rest des Landes zu Hause bleiben muss”, zitierte das “Handelsblatt” ein Mitglied des Parteipräsidiums. Auch werde es angesichts der steigenden Infektionszahlen in Deutschland insgesamt sowie in Stuttgart zunehmend schwieriger, “die 1001 Delegierten anreisen und zumindest eine Nacht übernachten zu lassen”, hieß es demnach weiter im Präsidium.
Zuvor war bereits über eine Verlegung des Parteitags aus Stuttgart in eine andere Region Deutschlands diskutiert worden. CDU-Vorstand und -Präsidium wollen am 26. Oktober über das weitere Vorgehen beraten.
Auch der Linken bereitet die Pandemie mit Blick auf den Parteitag Kopfzerbrechen. An diesem Montag soll der Parteivorstand darüber diskutieren. Eine Parteisprecherin sagte dem “Handelsblatt”, voraussichtlich werde das Treffen von drei Tagen auf einen Tag verkürzt und sich auf die Wahl eines neuen Vorstands beschränken. Im Gespräch sei, dass die Kandidaten sich digital präsentierten und allein die Wahl vor Ort durch die Delegierten stattfinde.
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