Müller fordert Aufklärung über Herkunft des Coronavirus

AFP

Vor dem Hintergrund wachsender Kritik am chinesischen Krisenmanagement zu Beginn der Corona-Pandemie hat Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) die Führung in Peking zu Transparenz aufgerufen. “Die Chinesen müssen vollkommene Offenheit in dieser Weltkrise zeigen – gerade was den Ursprung des Virus angeht”, sagte Müller den Zeitungen der Funke Mediengruppe (Sonntagsausgaben). Die Theorie, dass das Virus entgegen der chinesischen Darstellung aus einem Forschungslabor in Wuhan stamme, müsse “aufgeklärt werden”.

Zu den US-Vorwürfen, wonach Peking den Ursprung des Coronavirus verschleiert habe, sagte Müller, dass China “schneller in den internationalen Austausch über die Ausbreitung des Virus in Wuhan” hätte treten müssen. ↓↓Nach Werbeanzeige weiterlesen↓↓

Zugleich bezeichnete der CSU-Politiker die Entscheidung von US-Präsident Donald Trump, bis auf weiteres die Beitragszahlungen an die Weltgesundheitsorganisation (WHO) auszusetzen, als “absolut falsch”. Trump wirft der WHO Versäumnisse in der Pandemie-Bekämpfung und eine zu große Nähe zu China vor. 

Er habe WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus versichert, “dass Deutschland hinter seiner Organisation steht”, sagte Müller. “Wir werden aber über die aufgetretenen Probleme reden und die Strukturen weiterentwickeln müssen”, fügte er hinzu. Erneut forderte der Minister den Ausbau der WHO zu einem “Welt-Pandemie-Zentrum”. Ein solches Zentrum müsse aus einem “Frühwarnsystem der Virus-Ausbrüche, koordinierten Bekämpfungsmaßnahmen und einem globalen Forschungsverbund” bestehen. ↓↓Nach Werbeanzeige weiterlesen↓↓

Zwischen den USA und China hat sich ein Schlagabtausch um die Herkunft des neuartigen Coronavirus entwickelt. Die US-Regierung schließt nach eigenen Angaben nicht aus, dass das Virus nicht, wie von den chinesischen Behörden angegeben, von einem Wildtiermarkt in Wuhan auf den Menschen überging, sondern aus dem außerhalb der Millionen-Metropole gelegenen Bio-Labor stammt. China weist die Vorwürfe zurück.

isd/

© Agence France-Presse

Aktuelle Beiträge

Exklusiv Interviews

Melden Sie sich für unseren Newsletter an

Ihre E-Mail-Adresse wird nur für Werbe-E-Mails und kritische Nachrichtenankündigungen verwendet.