Führende Vertreter der deutschen Wirtschaft sehen in der Einigung zwischen China und den USA, die Exportrestriktionen Chinas für seltene Erden aufzuweichen, keinen Grund zur Entspannung. „Die angekündigte mögliche Verschiebung gewisser Exportrestriktionen ist ein positives Signal – eine Entwarnung ist es noch nicht“, sagte Hildegard Müller, Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), dem „Handelsblatt“ (Freitagausgabe). Offen sei weiterhin, welche Exportrestriktionen konkret verschoben würden und ob damit auch eine Entspannung bei der Versorgung mit seltenen Erden und Permanentmagneten einhergehen würden.
Wolfgang Niedermark, Mitglied der Hauptgeschäftsführung des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), sprach zwar von einer vorläufigen Entspannung im Handelsstreit, die „allen hilft“. Doch es gebe weiterhin viele offene Fragen. „Unsicherheit bleibt vorläufig der Normalzustand“, erklärte er. Oliver Richtberg, Außenwirtschaftsleiter beim Maschinenbauverband VDMA, forderte, Unternehmen und Politik dürften die Vereinbarung nicht als Verschnaufpause sehen, sondern die Zeit nutzen, um die Abhängigkeit von chinesischen Seltenen Erden zu verringern.
US-Präsident Donald Trump und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping hatten sich am Donnerstag auf eine teilweise Entspannung im Handelskonflikt verständigt. Trump kündigte eine Lösung im Streit um Pekings Exportkontrollen für seltene Erden an. Dem chinesischen Handelsministerium zufolge geht es bei der Einigung um die Anfang Oktober angekündigte Verschärfung der chinesischen Ausfuhrbeschränkungen insbesondere für seltene Erden. Diese würden um ein Jahr verschoben.
dts Nachrichtenagentur

