Die Tragikomödie „Ich bin dein Mensch“ ist der große Gewinner des diesjährigen Deutschen Filmpreises. Der Film der Regisseurin Maria Schrader bekam bei der Gala zur Preisverleihung mit 1200 Gästen am Freitagabend in Berlin insgesamt vier Mal eine Lola, unter anderem als bester Spielfilm in Gold. Die zuvor als Favorit gehandelte Erich-Kästner-Neuverfilmung „Fabian oder Der Gang vor die Hunde“ erhielt die Auszeichnung in Silber.
Der Science-Fiction-Thriller „Tides“ bekam ebenfalls vier Lolas für bestes Szenenbild, Maskenbild, visuelle Effekte und Filmmusik. „Fabian“ war in insgesamt zehn Kategorien nominiert, gewann am Ende aber nur die Preise für beste Kamera und besten Schnitt.
Die Tragikomödie „Ich bin dein Mensch“, die sich um das Zusammenleben einer Wissenschaftlerin mit einem Roboter dreht, holte die Preise für das beste Drehbuch und die beste Regie. Hauptdarstellerin Maren Eggert wurde außerdem für die beste weibliche Hauptrolle ausgezeichnet. Bester männlicher Hauptdarsteller wurde Oliver Masucci für die Darstellung des Regisseurs Rainer Werner Fassbinder in „Enfant Terrible“.
Für die beste männliche Nebenrolle wurde Thorsten Merten für „Curveball – Wir machen die Wahrheit“ ausgezeichnet. Die Lola für die beste weibliche Nebenrolle erhielt Lorna Ishema für „Ivie wie Ivie“.
Einen Ehrenpreis erhielt die Schauspielerin Senta Berger. Die 80-Jährige sei eine der „größten und international erfolgreichsten Schauspielerinnen unseres Landes“, begründete der Präsident der Filmakademie, Ulrich Matthes, die Ehrung. Senta Berger sei beim Publikum wie in der Branche gleichermaßen beliebt und hochgeschätzt.
Berger gehört seit Jahrzehnten zur ersten Garde der deutschen Schauspielerinnen. Bereits in den 1960er Jahren hatte sie eine internationale Filmkarriere begonnen, mit einer Reihe an Produktionen auch in Hollywood. In Deutschland war sie mit einer Vielzahl an Fernsehproduktionen wie „Kir Royal“ und „Unter Verdacht“ sowie dem Kinoerfolg „Willkommen bei den Hartmanns“ erfolgreich.
Der seit 1951 jährlich verliehene Deutsche Filmpreis ist die bedeutendste Auszeichnung der deutschen Filmbranche und mit rund drei Millionen Euro an Dotierungen auch der höchstdotierte deutsche Kulturpreis. Alleine die sechs nominierten Filme der Rubrik bester Spielfilm erhalten je Nominierung 250.000 Euro, der Gewinner bekommt weitere 250.000 Euro. Die besten Schauspieler aller Kategorien bekommen jeweils 10.000 Euro.
Die Preisträger werden von den über 2100 Mitgliedern der Deutschen Filmakademie gewählt. Eine undotierte Lola für den Film mit den meisten Zuschauern bekam der Sohn von Senta Berger, der Regisseur Simon Verhoeven, für „Nightlife“. Den Film sahen trotz Corona-Pandemie 1,3 Millionen Besucher in den deutschen Kinos.
Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) betonte bei der Verleihung, wie hart die Corona-Pandemie für die Kulturschaffenden gewesen sei und sprach von einem „strahlenden Comeback“ nach dem Lockdown. „Nie war es so wichtig, Filmkunst zu würdigen“, sagte Grütters weiter.
Quelle: AFP