Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) setzt nach dem ersten G20-Gipfel auf afrikanischem Boden auf einen stärkeren weltpolitischen Fokus auf den Nachbarkontinent.
„Ohne Afrika wird es keine Lösungen für die großen Fragen unserer Zeit geben“, sagte er zum Abschluss des Gipfels in Johannesburg. „Der Kontinent erhebt zu Recht Anspruch auf einen angemessenen Platz in multilateralen Systemen, und darum arbeiten wir Hand in Hand.“ Afrika und Europa seien zudem Nachbarn, die einander bräuchten.
Mit Blick auf Handel, Rohstoffe und Energie werde man die Partnerschaften mit Afrika strategisch ausbauen, so Merz. „Afrika ist ein sehr junger Kontinent mit einem enormen Potenzial. Wer in die Zukunft investieren will, investiert in Afrika.“
Der Kanzler fügte hinzu, dass es beim Gipfel auch um die zahlreichen Krisen und Kriege auf dem afrikanischen Kontinent gegangen sei, allen voran den Krieg im Sudan. „Deutschland bleibt aber eine der wichtigsten Geber humanitärer Hilfe auf dem Kontinent und beteiligt sich an Stabilisierungsmaßnahmen“, so Merz.
Neben Afrika spielte auch der „Friedensplan“ der USA für den Ukraine-Krieg eine große Rolle bei dem Gipfel, obwohl die Vereinigten Staaten das Treffen boykottierten. Merz äußerte sich zum Abschluss skeptisch zu dem 28-Punkte-Papier: Er sei im Augenblick noch nicht davon überzeugt, dass es im Laufe der nächsten Tage zu der von Präsident Trump gewünschten Lösung komme. „Der Plan von Präsident Trump ist, am Donnerstag einen Abschluss herbeizuführen. Davon sind wir nach wie vor sehr weit entfernt.“ Es sei zwar nicht ausgeschlossen, „aber ich bin skeptisch, ob angesichts der gegenwärtigen Differenzen ein solches Ergebnis möglich ist“, so der Kanzler.
dts Nachrichtenagentur

