Um Menschen in medizinischen Notfällen vor dem Tod zu bewahren, fordert das Deutsche Rote Kreuz verpflichtenden Reanimationsunterricht für Jugendliche ab der siebten Klasse.
„Die Ausbildung in Wiederbelebung sollte deutschlandweit verpflichtend in den Lehrplänen verankert werden“, sagte DRK-Generalsekretär Christian Reuter der „Rheinischen Post“ (Freitagsausgabe). Spätestens ab der 7. Klasse und mindestens für zwei Stunden pro Schuljahr sollten Schüler in Reanimation unterrichtet werden. Damit geht seine Forderung weiter als die Umsetzung in den Bundesländern wie in NRW, wo nicht eine Schulung pro Schuljahr, sondern nur eine Schulung während der gesamten Schullaufbahn vorgesehen ist.
Schon jetzt führen immer mehr Bundesländer verpflichtenden Reanimationsunterricht an weiterführenden Schulen ein. Die Bundesärztekammer befürwortet das Vorhaben grundsätzlich ebenfalls. „Wesentlich ist, dass diese Kenntnisse nach dem Erwerb an weiterführenden Schulen regelmäßig aufgefrischt werden“, sagte Präsident Klaus Reinhardt der Zeitung. „Das gelingt in Deutschland zum Beispiel im Rahmen des Führerscheinerwerbs. Es sollten aber auch andere Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden, in denen der Erwerb oder die Auffrischung von Kenntnissen der Laien-Reanimation verpflichtend sind“, mahnte Reinhardt.
Über die Aufnahme des Themas in die Lehrpläne entscheiden die einzelnen Bundesländer. Die Kultusministerkonferenz hatte bereits 2014 empfohlen, ab Jahrgangsstufe 7 jährlich zwei Unterrichtsstunden zum Thema Wiederbelebung einzuführen. „Die Kultusministerkonferenz unterstützt den Austausch guter Praxisbeispiele und begrüßt Initiativen, die eine stärkere Verbreitung voranbringen“, sagte Simone Oldenburg (Linke), Vorsitzende der Bildungsministerkonferenz, der Zeitung. In Oldenburgs Bundesland Mecklenburg-Vorpommern, wo sie Bildungsministerin ist, läuft dazu derzeit ein Modellprojekt.
dts Nachrichtenagentur

