In deutschen Universitäten finden im laufenden Sommersemester kaum Corona-Tests oder Präsenzveranstaltungen statt. Dies ist das Ergebnis einer am Freitag veröffentlichten Umfrage des Nachrichtenportals „Watson“, an der sich 14 Bundesländer beteiligten. Demnach gibt es an Hochschulen bundesweit nur vereinzelt Teststrategien, die Präsenzveranstaltungen ermöglichen würden. Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein machten laut „Watson“ keine Angaben.
Nur in Bayern, Brandenburg und im Saarland gibt es laut der Umfrage dezidierte Teststrategien für Studierende. Diese würden aber nur punktuell angewandt und seien nicht für alle Studierenden zugänglich. Berlin, Bremen, Hamburg und Baden-Württemberg planen demnach, zukünftig Testkapazitäten an Hochschulen aufzubauen.
Andere Bundesländer verwiesen den Angaben zufolge auf die Möglichkeit, sich in öffentlichen Corona-Testzentren testen zu lassen. Ein Großteil der 14 Landesregierungen, die sich an der Umfrage beteiligten, verwies auf Testmöglichkeiten für Angestellte von Universitäten und Hochschulen.
Präsenzveranstaltungen werden im laufenden Sommersemester laut der Umfrage gar nicht angeboten – Ausnahmen sind lediglich praktische Übungen wie Laborpraktika oder künstlerische Studiengänge. „Vorrang hat die Onlinelehre“, teilte die hessische Landesregierung „Watson“ mit. In einzelnen Bundesländern sei ein Hybridunterricht aus Präsenz- und Digitalveranstaltungen geplant, sobald das Infektionsgeschehen dies wieder ermögliche.
Bund und Länder erklärten am Freitag gemeinsam, dass im digitalen Sommersemester 2021 Prüfungen und bestimmte Lehrangebote „inzidenzabhängig mit strengen Hygienekonzepten einschließlich Testkonzepten in Präsenz stattfinden“ könnten. Dazu gehören demnach insbesondere Labortätigkeiten, Praktika sowie praktische und künstlerische Ausbildungsabschnitte, die besonders ausgestattete Räumlichkeiten voraussetzen.
Ein besonderer Fokus liege dabei auf Studierenden in der frühen und abschließenden Phase ihres Studiums, erklärte Bundesbildungsministerin Anja Karliczek (CDU) zusammen mit Kollegen von Union und SPD aus dem Ländern. Bund und Länder seien sich einig, dass für die Studierenden „so viel Normalität wie jeweils machbar ermöglicht werden soll“. Mehr Kontakte müssten jedoch „verantwortungsvoll“ gestaltet werden.
Quelle: AFP