Die Verhandlungen über ein UN-Plastikabkommen in Genf sind ohne Einigung zu Ende gegangen.
Der Vertreter Norwegens sagte am Freitag, dass in Genf kein Abkommen zur Plastikverschmutzung erzielt werde. Auch Indien und Uruguay berichteten, dass keine Einigung über den zuletzt vorgelegten Vorschlag erzielt wurde. Hauptstreitpunkt soll demnach die künftige Produktion von Kunststoffen gewesen sein.
Zwei Lager standen sich dabei unversöhnlich gegenüber: Auf der einen Seite erdölproduzierende Staaten zusammen mit weiteren Ländern und auf der anderen Seite Vertreter aus der EU oder Lateinamerika zusammen mit Umweltschützern. Die Verhandlungen sollten ursprünglich am Donnerstag enden, wurden jedoch bis Freitag verlängert. Die Gespräche folgten auf gescheiterte Verhandlungen im südkoreanischen Busan im vergangenen Dezember, die bereits die letzte Verhandlungsrunde für ein Plastikabkommen hätten sein sollen.
Der Vorsitzende der Gespräche, Luis Vayas Valdivieso, und mehrere Delegationen berichteten am Freitag über den fehlenden Konsens. Bereits am späten Donnerstagabend hatten sich Probleme angedeutet, als Valdivieso die Verhandlungen um kurz vor Mitternacht auf Freitag vertagte. Das führte zu Verwirrung unter den Delegationen, von denen einige nicht wussten, ob die Gespräche in der Nacht fortgesetzt würden. Die Kritik an Valdiviesos Vorgehensweise häufte sich, und einige Delegierte äußerten ihr Unverständnis über den wenig ambitionierten Textentwurf, der am Mittwoch vorgelegt wurde.
dts Nachrichtenagentur