Am Mittwoch hat der Dax zugelegt. Zum Xetra-Handelsschluss wurde der Index mit 24.240 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 0,8 Prozent im Vergleich zum Vortagesschluss.
„So richtig Zug kam dann im Tagesverlauf doch nicht in den Dax rein, weil Japan eben nicht die Europäische Union ist“, sagte Jochen Stanzl, Chef-Marktanalyst von CMC Markets. „Und wenn der Deal mit den Asiaten bereits der „größte aller Zeiten“ war, dann könnte jener mit Europa hinter den Erwartungen zurückbleiben, so die Befürchtungen in Frankfurt. Der Dax bleibt deshalb zwischen 24.000 und 24.500 Punkten in einem technisch neutralen Bereich gefangen, Kursbewegungen innerhalb dieser Spanne sind ohne jegliche Aussage.“
„Die Berichtssaison ist in vollem Gange. Und es gibt einen roten Faden, der sich durch so gut wie jede Quartalsbilanz zieht: Die Unsicherheit durch die Zölle wirkt wie ein gigantisches Effizienzsteigerungsprogramm, da die Unternehmen weltweit gezwungen sind, sich trotz gut laufender Geschäfte intensiv auf schlechtere Zeiten einzustellen. Normalerweise wird gespart, wenn die Geschäfte schlecht laufen. Das ist dieses Mal anders.“
„An der Börse spiegelt sich das wider: Anleger kaufen auch am Rekordhoch Aktien, nehmen aber immer noch Gold dazu, das ebenfalls so viel kostet wie nie zuvor. Das bedeutet auch: Ist die Zoll-Unsicherheit weg, könnte das Wachstum sprunghaft zunehmen. Und eines ist jetzt schon klar: Auch diesen Aufschwung wird sich dann der US-Präsident auf die eigene Fahne schreiben.“
„UniCredit macht mit ihren Zahlen eine ziemliche Ansage, erhöht den Ausblick, und für die Aktionäre ist auch noch etwas drin. Es sind auf den ersten Blick beeindruckende Zahlen. Die Ergebnisse lassen auch vergessen, dass die Übernahme der Banco BPM abgesagt und jene der Commerzbank bisher nicht unter Dach und Fach ist.“
„Die Commerzbank ist für UniCredit auch eine profitable Beteiligung, wenn die Übernahme nicht klappt. Der Versuch allein hat bei der Commerzbank einen Wachstumskurs forciert, der den Italienern nun in Form üppiger Gewinne zugutekommt. Allerdings lässt sich der Kontrast zwischen niedrigerem operativem Gewinn und dem durch Einmaleffekte erhöhten Gesamtgewinn nicht übersehen“, sagte Stanzl.
Die europäische Gemeinschaftswährung war am Mittwochnachmittag etwas schwächer: Ein Euro kostete 1,1724 US-Dollar, ein Dollar war dementsprechend für 0,8530 Euro zu haben.
Der Goldpreis zeigte sich schwächer, am Nachmittag wurden für eine Feinunze 3.412 US-Dollar gezahlt (-0,5 Prozent). Das entspricht einem Preis von 93,56 Euro pro Gramm.
Der Ölpreis sank unterdessen: Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Mittwochnachmittag gegen 17 Uhr deutscher Zeit 68,16 US-Dollar, das waren 43 Cent oder 0,6 Prozent weniger als am Schluss des vorherigen Handelstags.
dts Nachrichtenagentur