Die SPD hat am Freitagnachmittag ihren Bundesparteitag in Berlin eröffnet. Im Zentrum des dreitägigen Treffens steht am Abend die Wahl einer neuen Parteispitze.
Als Duo stellen sich Amtsinhaber Lars Klingbeil sowie Bärbel Bas zur Wahl. Beide sind als Minister gleichzeitig Mitglieder des Kabinetts von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU). Klingbeils bisherige Co-Chefin Saskia Esken hatte nach wochenlangen Debatten über ihre Person angekündigt, nicht mehr zu kandidieren.
Inhaltlich dürfte vielen Delegierten an einer Aufarbeitung des historisch desaströsen Abschneidens bei der Bundestagswahl gelegen sein. Bei mehreren Landesparteitagen in den vergangenen Wochen war immer wieder Parteichef Klingbeil scharf kritisiert worden. Ihm wurde vorgeworfen, das Wahldebakel für eigene Karriereschritte genutzt zu haben, anstatt eine inhaltliche Bestandsaufnahme durchzuführen.
Zudem hatten einige SPD-Promis vor wenigen ein „Manifest“ veröffentlicht, das wieder einen stärkeren Fokus auf Friedenspolitik und nicht nur auf Aufrüstung fordert. Um das Papier hatte es auch parteiintern scharfe Auseinandersetzungen gegeben. In diesem Themenkomplex wollen die Jusos auch über die Wehrpflicht debattieren. Sie fürchten, dass der Zwang zum Dienst an der Waffe beim neuen Wehrdienst von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) durch die Hintertür nachgeschoben werden soll.
dts Nachrichtenagentur