Auch kleine Bäckereien sollen von der geplanten Senkung der Stromsteuer profitieren. „Es geht um produzierende Unternehmen, das ist die ganze Breite des produzierenden Gewerbes“, sagte ein Sprecher des Bundesfinanzministeriums am Freitag auf Anfrage der dts Nachrichtenagentur.
„Wenn Handwerksbetriebe Dinge produzieren, dann fallen sie darunter“, so der Sprecher weiter. Das betreffe ausdrücklich auch kleine Bäckereien, „weil die durch ihre Öfen einen Stromverbrauch haben, der regelmäßig über den gesetzlichen Schwellenwerten liegen wird“. Insgesamt gehe man von über 600.000 Betrieben in Deutschland aus, die von der Senkung der Stromsteuer profitieren. Wie genau die „Schwellenwerte“ definiert sind, blieb dabei zunächst offen.
Nach Bekanntwerden der Pläne der Bundesregierung, die Stromsteuer nur für energieintensive Betriebe und die Landwirtschaft zu senken und nicht wie im Koalitionsvertrag vereinbart für alle, hatten sich unter anderem Handwerksvertreter entsetzt gezeigt. Gleichzeitig herrscht nach wie vor Verunsicherung darüber, wer am Ende zu den Profiteuren gehört.
So sagte Franz-Xaver Peteranderl, Präsident des Bayerischen Handwerkstages, dem Bayerischen Rundfunk, gerade Bäckereien, KFZ-Betriebe, Metallhandwerker, Friseure oder Textilreinigungen seien sehr energieintensiv und hätten unter den hohen Strompreisen in Deutschland zu leiden. Es sei nicht akzeptabel, von der Senkung der Stromsteuer nur einige wenige profitieren zu lassen. Einseitige Privilegien verzerrten den Wettbewerb und seien nicht hinnehmbar.
dts Nachrichtenagentur