Banken lehnen derzeit besonders viele Anfragen für Ratenkredite ab. Laut einer Analyse des Vergleichsportals Verivox, über die der “Spiegel” berichtet, erhielten im März nur 47 Prozent der Kreditinteressierten über die Plattform ein Finanzierungsangebot.
Damit scheiterte mehr als die Hälfte aller Anfragen, so viele wie nie zuvor seit Beginn der Messungen im Januar 2020. Die restriktive Vergabepraxis ist das Ergebnis wirtschaftlicher Unsicherheit nach mehreren Krisenjahren.
“Ungewisse Zukunftsaussichten sind Gift für die Kreditverfügbarkeit”, sagte Oliver Maier, Verivox-Geschäftsführer für den Bereich Banking, “die Banken setzen immer strengere Maßstäbe an, um sich keine Kredite in die Bücher zu holen, die ihre Kunden am Ende möglicherweise nicht zurückzahlen können.”
Ein Lichtblick für die Verbraucher: Die Zinsen für Ratenkredite sind in den vergangenen Monaten deutlich gesunken. Im März lag der durchschnittliche Zinssatz bei 6,49 Prozent, ein Rückgang gegenüber der Hochzinsphase von Juli 2023 bis Januar 2024, als die Zinsen durchgehend über sieben Prozent lagen. Wer einen Kredit erhält, profitiert von niedrigeren Zinsen. Um die Chancen auf eine Zusage zu erhöhen, rät Verivox, Anfragen an mehrere Banken gleichzeitig zu stellen und nach Möglichkeit einen zweiten Kreditnehmer hinzuzuziehen. Dadurch sinkt das Risiko für die einzelne Bank, die Chance auf Genehmigung steigt.
dts Nachrichtenagentur