In der rechtsextremen Szene in Deutschland hat es zuletzt offenbar einige Veränderungen gegeben – wobei es mehrere neu entstandene Neonazi-Jugendgruppen geben soll. Das berichten der “Tagesspiegel” und das ZDF nach einer gemeinsamen Anfrage von und “ZDF” an die Innenministerien aller Bundesländer. Demnach gibt es Hinweise auf Vernetzungen mit etablierten Neonazi-Strukturen und Kleinstparteien.
“Seit Mitte 2024 sind bundesweit neue rechtsextremistische Gruppierungen in Erscheinung getreten, die sich zunächst im virtuellen Raum gegründet hatten”, schreibt das niedersächsische Innenministerium. Das deckt sich mit den Einschätzungen aus anderen Ländern.
Jugendorganisationen rekrutieren maßgeblich über die sozialen Medien ständig neue Mitglieder, die als jung, gut vernetzt und gewaltbereit beschrieben werden. Der Verfassungsschutz in Sachsen beobachtet ein “erhöhtes Maß an Aktivismus und Gewaltaffinität” bei den Aktivisten der jungen Neonazi-Gruppen.
In Anbetracht des Personenpotenzials und der grundsätzlichen ideologischen Schnittmenge seien “erste Ansätze zur Kooperation mit den Jugendorganisationen rechtsextremistischer Parteien festzustellen”, berichten unter anderem die Sicherheitsbehörden in Niedersachsen. Es sei “offensichtlich”, dass sich “eine `neue` neonazistische Skinhead-Szene im Aufbau” befinde, erklären die Verfassungsschützer aus Mecklenburg-Vorpommern.
Dies sei insbesondere an der szenetypischen Bekleidung und dem Aussehen festzumachen. Das Erscheinungsbild der “Neuen Generation von Neonazis” erinnere an die Subkultur in den 80er- und 90er-Jahren. Es finde somit “ein Revival in der rechtsextremistischen Szene” statt: Bomberjacke, Springerstiefel mit weißen Schnürsenkeln und der kahl rasierte Kopf finden laut des Innenministeriums in Mecklenburg-Vorpommern gerade bei der jüngeren Generation immer mehr Anklang.
dts Nachrichtenagentur