Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) hat sich mit Blick auf schnelle Koalitionsverhandlungen optimistisch gezeigt.
Die demokratische Mitte habe jetzt die große Verantwortung, Deutschland gemeinsam aus der Krise zu führen, sagte er der “Rheinischen Post” (Dienstagsausgabe). “Natürlich ist die Kompromissfindung bei zwei Partnern meist leichter und schneller als in einer Dreierkonstellation. Entscheidend werden aber die Inhalte sein.”
Die neue Bundesregierung müsse sich in Stil, Substanz und vor allem im Ergebnis klar von der Ampel unterscheiden, so Wüst. “Wir brauchen tragfähige Antworten auf die großen Sorgen der Menschen. Die nächsten Tage und Wochen werden zeigen, ob es zu verlässlichen Gesprächen und stabilen Abmachungen kommt. Ich bin zuversichtlich, dass dies gelingt. Die SPD sollte ihr historisch schlechtes Wahlergebnis auch als Anstoß nehmen, eigene Positionen zu überdenken.”
Die nordrhein-westfälische SPD sei im neuen Bundestag mit so wenigen Abgeordneten vertreten wie noch nie und habe ihr bisher schlechtestes Wahlergebnis in NRW noch einmal um sechs Prozent unterboten, hob der CDU-Politiker hervor. “Die Sozialdemokraten scheinen den Kontakt zu ihren eigenen Wählern und den mit ihr verbundenen gesellschaftlichen Gruppen verloren zu haben. Das ist übrigens nichts, was mich persönlich erfreut, sondern als Demokrat durchaus besorgt.”
dts Nachrichtenagentur