Kurzstudie zeigt Erfolgsfaktoren für nachhaltige Stadtentwicklung

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Ein nachhaltiger Umbau von Städten und Gemeinden funktioniert, wenn er langfristig finanziert ist und Bürger eingebunden werden. Das zeigte eine Kurzstudie des Wuppertal Instituts für Klima, Umwelt und Energie im Auftrag des Rats für Nachhaltige Entwicklung, die am Donnerstag veröffentlicht wurde.

“Ein nachhaltiger, zukunftsfähiger Umbau von Städten und Gemeinden erfordert visionäre politische Konzepte vor Ort, aber auch konkrete finanzielle Unterstützung”, erläuterte Manfred Fischedick, Präsident und wissenschaftlicher Geschäftsführer des Wuppertal Instituts.

“Kommunen sind die zentrale Umsetzungsebene, auf der die für eine nachhaltige Transformation notwendigen Prozesse konkret gestaltet werden müssen. Da sich jedoch Veränderungen oftmals auf die Lebensgewohnheiten der Menschen auswirken, geht dies nur im engen Austausch mit den Menschen und eines konsistenten und richtungssicheren Instrumentenmixes, der auf eine hohe Akzeptanz vor Ort stößt und zum Mitmachen anregt”, sagte er.

Für die Studie wurden aus sechs verschiedenen Transformationsbereichen insgesamt 14 Beispiele ausgewählt. Die Beispiele umfassen unter anderem einen kostenfreien ÖPNV, Mitmachwettbewerbe zur Flächenentsiegelung, eine Autostillegungsprämie sowie kommunale Verpackungssteuern und einen Reparaturbonus.

Die Kurzstudie zeige, dass Transformationsprozesse insbesondere dann gelingen, wenn sie “ganzheitlich angelegt” sind und eine breite gesellschaftliche Akzeptanz genießen, so das Wuppertal Institut. Entscheidend für den Erfolg sei unter anderem, dass lokale Akteure aus Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft eingebunden, langfristig tragfähige Finanzierungsmodelle entwickelt und Bürgern die Möglichkeit der Mitgestaltung gegeben werden.

Die Beispiele der Kurzstudie sollen nun zur Basis für weitere Vertiefungsanalysen und die Erarbeitung konsistenter Politikpakete werden. Die Autoren erklärten, dass erfolgreiche kommunale Projekte mithilfe gezielter Maßnahmen auf Bundesebene unterstützt und skaliert werden könnten. Dazu gehöre, entsprechende rechtliche Rahmenbedingungen zur Erleichterung nachhaltiger Investitionen sowie Anreize für nachhaltige Stadtentwicklungsprojekte zu schaffen, aber auch den Wissensaustausch zwischen Kommunen zu fördern.

“Nachhaltige Lebenswelten sind möglich”, sagte dazu Kai Niebert, Mitglied des Rats für Nachhaltige Entwicklung. “Klar wird jedoch: Nachhaltigkeit als Add-on für eine Business-as-usual-Politik wird nicht gelingen. Wenn Politik und Verwaltung jedoch von nachhaltiger Beschaffung bis nachhaltigem ÖPNV umsteuern, lassen sich echte Fortschritte erzielen – für die Menschen und für den Planeten.”

dts Nachrichtenagentur

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