Die Präsidenten der drei größten deutschen Sportverbände fordern einen Sportminister in der neuen Bundesregierung. Das berichtet die “Zeit” unter Berufung auf Aussagen von Bernd Neuendorf (DFB), Thomas Weikert (DOSB) und Friedhelm Beucher (DBS). “Wir brauchen endlich eine Stelle, an der alle Fäden zusammenlaufen und die die Interessen des Sports im Bundeskabinett vertritt”, sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf der Wochenzeitung.
Mit Blick auf die Bundestagswahl fordern die drei zudem eine Erhöhung der Sportförderung um jährlich zwei Milliarden Euro. “Ich bin einfach nur fassungslos, dass heute in Berlin und anderen Städten viele Kinder von Fußballvereinen nicht aufgenommen werden, weil die Infrastruktur fehlt”, sagte Neuendorf. Sport müsse in Deutschland endlich den Stellenwert erhalten, der ihm gesellschaftlich zustehe.
Zudem forcieren DOSB und DBS die geplante Bewerbung für die Olympischen und Paralympischen Spiele 2036 oder 2040. In Deutschland scheiterten seit München 1972 alle sieben Olympiabewerbungen.
Die drei höchsten Sportrepräsentanten geben sich auch selbstkritisch. So habe der deutsche Sport im Ausland an Einfluss verloren. Neuendorf räumte nach den vielen Skandalen und Wechseln an der Spitze des DFB ein: “Wir hatten vor meiner Zeit schwere Querelen beim DFB und dadurch eine schlechte Außendarstellung. Wir wurden gerade in der Politik nicht mehr sonderlich ernst genommen und galten nicht gerade als seriöser Partner.”
dts Nachrichtenagentur