Deutschland macht nur zögerliche Fortschritte beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für E-Autos. Im Schnitt mussten sich zuletzt 17 E-Autos und Plug-in-Hybride einen öffentlichen Ladepunkt teilen, berichtet der “Spiegel”. Im Januar 2023 waren es noch 23 Fahrzeuge.
Der Verband der Automobilindustrie (VDA) sieht darin eine Trendwende, noch zwischen 2020 und 2022 sei die Lücke zwischen Angebot und Nachfrage gewachsen. Dennoch hält VDA-Präsidentin Hildegard Müller das Ausbautempo für unzureichend. “Noch immer gibt es in einem Drittel der Gemeinden in Deutschland keinen einzigen öffentlichen Ladepunkt”, kritisiert sie. Knapp drei Viertel aller Gemeinden hätten keine einzige Schnellladesäule.
Die VDA-Kalkulation basiert auf Zahlen der Bundesnetzagentur und des Kraftfahrt-Bundesamts vom September, aktuellere Werte sind nicht verfügbar. Zuletzt waren in Deutschland mehr als 145.000 Ladepunkte in Betrieb, gut 31.000 davon Schnelllader. Weil Letztere besonders häufig neu installiert wurden, stieg die durchschnittliche Ladeleistung von 1,5 Kilowatt pro E-Pkw im Januar 2023 auf 2,1 Kilowatt im September 2024.
Im vergangenen Jahr war die Technologiewende ins Stocken geraten. Für 2025 gehen Analysten und Unternehmensberater jedoch von einem Comeback des E-Autos aus: Die Hersteller müssen strengere CO2-Ziele erfüllen – und dürften zu Preissenkungen gezwungen sein.
dts Nachrichtenagentur