Ricarda Lang, am Samstag ausgeschiedene Bundesvorsitzende der Grünen, ermutigt ihre Partei dazu, nach dem Ende der Ampel nach vorn zu schauen.
“Man sollte nicht schwanken zwischen Selbstverleugnung und Selbstbesoffenheit”, sagte sie am Rande der Bundesdelegiertenkonferenz in Wiesbaden dem Sender Phoenix. “Entweder sich für alles entschuldigen oder sagen, wir machen alles richtig und klopfen uns den ganzen Tag nur noch auf die Schulter, sondern ehrlich reflektieren: Wo müssen wir besser werden? Wir müssen weniger Elitenprojekt werden.” Man müsse angriffslustiger im Umgang mit dem politischen Gegner werden und dann aber auch mit einem “stolzen Selbstbewusstsein” in die politischen Auseinandersetzungen gehen.
Rückblickend betrachtet sei das Klimaschutzgesetz der “schmerzhafteste Kompromiss” der Grünen in der Ampel-Koalition gewesen. Trotzdem könne die Partei Klimaschutz im anstehenden Wahlkampf “mit riesiger Glaubwürdigkeit” vertreten. Wichtig sei allerdings, auch bei diesem Punkt das elitäre Denken abzulegen. “Wir sollten davon wegkommen, dass wenn Menschen mit wenig Geld billiges Fleisch kaufen oder Diesel fahren, so zu tun als würden sie sich nicht für die Zukunft ihrer Kinder interessieren. Nee, die treffen rationale Entscheidungen. Es ist an uns, die Umstände für diese rationalen Entscheidungen zu verändern”, so Lang weiter.
dts Nachrichtenagentur