Steinmeier wirbt für starken DGB

Frank-Walter Steinmeier (Archiv)

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sieht eine wichtige Rolle für Gewerkschaften bei der Bewältigung von Krisen in Deutschland. “Auch heute, gerade heute in dieser Zeit der Kriege, Krisen und Veränderungen brauchen wir einen starken Deutschen Gewerkschaftsbund, der sich den großen Aufgaben stellt”, sagte er am Sonntag beim Festakt zum 75-jährigen Bestehen des DGB.

“Wir brauchen einen DGB, der realistische Wege aufzeigt, wie wir den Umbau unseres Landes zu einer klimaneutralen und zunehmend digitalen Wirtschaft – wie wir diesen Umbau sozial gerecht gestalten können; realistische Wege, wie wir möglichst allen die Chance auf gute Arbeit und Wohlstand bieten können.” Der DGB solle “in dieser Zeit des Wandels” weiter für soziale Gerechtigkeit streiten und zugleich “eine Stimme der Zuversicht” sein. “Auch der Zuversicht, dass Veränderung nicht zwangsläufig Bedrohung und Verlust bedeutet, dass notwendiger Wandel gelingen kann”, so Steinmeier.

Das Staatsoberhaupt ergänzte, dass man derzeit auch einen Wandel auf den Arbeitsmärkten erlebe. “Hat noch vor zwanzig Jahren hohe Arbeitslosigkeit unseren Wohlstand bedroht, so gefährdet heute in vielen Branchen der Mangel an Arbeitskräften unsere wirtschaftliche Zukunft.” Man werde Fachkräftezuwanderung brauchen. “Und wir dürfen die Fehler nicht wiederholen, die wir in den Fünfziger- und Sechzigerjahren gemacht haben. Integration nicht nur auf dem Arbeitsmarkt, sondern auch in der Gesellschaft – damit hat kaum jemand mehr Erfahrung als Gewerkschaften.”

Das Land brauche zudem auch einen starken DGB, der sich “Menschenfeindlichkeit und Gewalt entschieden entgegenstellt”, fügte Steinmeier hinzu. Die freiheitliche Demokratie der Bundesrepublik sei noch nie so angefochten gewesen wie heute. “Es gibt keine Garantie für Freiheit, Rechtsstaat und Demokratie.” Es sei an den Demokraten, diese Errungenschaften zu leben und zu verteidigen. Sein Wunsch an den DGB sei, “ein Vorkämpfer für Weltoffenheit, Vielfalt und Demokratie” zu bleiben, so der Bundespräsident.

dts Nachrichtenagentur

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