Auch wenn die Sozialdemokraten bei der Landtagswahl in Brandenburg den ersten Hochrechnungen zufolge knapp vor der AfD stärkste Kraft geworden sind, will Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) den Wahlabend vor einer Bewertung des Ergebnisses noch abwarten. Man müsse momentan noch “ein bisschen die Euphorie bremsen”, sagte er am Sonntagabend bei der Wahlparty seiner Partei in Potsdam.
Ziel sei es von Anfang an gewesen, zu verhindern, dass das Land “einen großen braunen Stempel kriegt”. Nach dem Stand jetzt sei er froh, “dass es so sein könnte”. Er sei aber noch nicht ganz froh, weil “da ist noch ein bisschen Bewegung drin”.
Woidke hatte im Vorfeld der Wahl sein politisches Schicksal daran geknüpft, dass die SPD auf Platz eins landet. Er hatte angekündigt, bei einem Verfehlen des Ziels zurücktreten zu wollen und dann für Regierungsposten nicht mehr zur Verfügung zu stehen.
Bei der Wahl im Sonntag wird die SPD laut ersten Hochrechnungen stärkste Kraft. Die Partei von Woidke kommt im Mittel auf 31,5 Prozent. Dicht dahinter folgt die AfD mit im Schnitt 29,6 Prozent.
Mit Blick auf die drittstärkste Kraft gibt es ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen CDU und Bündnis Sahra Wagenknecht. Das BSW schafft es aus dem Stand auf 12,0 Prozent, die Christdemokraten kommen im Mittel auf 11,8 Prozent. Die Grünen (4,9 Prozent) müssen um den Wiedereinzug in den Landtag zittern, haben aber auch noch die Grundmandatsklausel im Blick. Die Linken (3,5 Prozent) und die Partei BVB/Freie Wähler (2,6 Prozent) schaffen es mit ihrem Zweistimmenergebnis nicht erneut in den Landtag. Die Sonstigen inklusive FDP kommen auch 4,3 Prozent.
dts Nachrichtenagentur