Die Bundespolizei hat im ersten Halbjahr 2024 knapp 7.000 Geflüchtete in Deutschland registriert, die zuvor in Griechenland als Flüchtlinge anerkannt waren. Das geht aus einem vertraulichen Lagebild deutscher Sicherheitsbehörden hervor, über das der “Spiegel” berichtet.
In fast 90 Prozent der Fälle handelt es sich demnach um afghanische Staatsbürger. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres wurden mehr Migranten aus Griechenland erfasst als in den gesamten Jahren 2023 (2.654) und 2022 (6.479). Der bisherige Jahreshöchstwert aus 2021 (9.581) werde “nahezu sicher” spätestens im Herbst übertroffen, heißt es.
Grund des Anstiegs soll laut der vertraulichen Analyse auch die erhöhte Zahl an positiven Asylentscheidungen in Griechenland Ende 2023 sein. Anerkannte Flüchtlinge erhalten neben einem griechischen Aufenthaltstitel ein Dokument, mit dem sie für kurze Zeit innerhalb der EU reisen können. Viele Afghanen fliegen demnach nach Deutschland, stellen einen zweiten Asylantrag und bleiben bis zu einer möglichen Rückführung im Land.
Insgesamt sind die Asylzahlen rückläufig. In den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres stellten rund 175.000 Personen erstmals einen Asylantrag in Deutschland, dieses Jahr waren es gut 140.000. Die meisten Antragsteller kommen aus Syrien, Afghanistan und der Türkei.
dts Nachrichtenagentur