Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow hat sich dafür ausgesprochen, die Zugangsbeschränkungen für ausländische Arbeitskräfte in Deutschland zu lockern. ‚Jeder, der sich hier selbst ernähren kann, soll auch einen Aufenthalt bekommen. Dafür könnten wir gezielt werben`, sagte der Linken-Politiker den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Montagsausgaben).
Ramelow fordert Abkommen mit Herkunftsländern wie den Maghreb-Staaten, Moldau, Georgien und Armenien. `Wir müssen legale Zugänge schaffen für Arbeitskräfte, die wir in Deutschland ja brauchen.`
Der Ministerpräsident verwies auf Vietnam, wo Thüringen Menschen für die heimische Wirtschaft anwerbe. `Das kann ich mir auch in Marokko oder Algerien vorstellen`, sagte er. `Und, wenn wir rund um das Mittelmeer legale Zugänge schaffen, wird nicht allein das Wort Asyl die Tür nach Deutschland öffnen.`
Das Grundrecht auf Asyl gelte, bekräftigte Ramelow. Er sagte aber auch: ‚Der Schwule aus dem Gazastreifen, die Jesidin aus Syrien – die meisten Menschen könnten, wenn man sie ließe, sofort legalen Zugang zum Arbeitsmarkt finden.`
Fremdenfeindlichkeit im Osten sieht der Regierungschef nicht als unüberwindbare Hürde. “Es gibt fremdenfeindliche Ausbrüche und Übergriffe, das will ich nicht bestreiten. Aber wir können das Problem lösen”, sagte er. “Ich bin stolz auf die Unternehmer, die an unserem Vietnam-Projekt beteiligt sind. Die sagen jetzt: Hände weg von unserem Auszubildenden. Das verändert das Klima im Betrieb und im Dorf.”
dts Nachrichtenagentur