Der gesetzliche Mindestlohn reicht bei Vollzeitbeschäftigten in vielen Fällen nicht für ein Leben ohne staatliche Unterstützung. Das geht aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Susanne Ferschl hervor, über die der “Spiegel” berichtet.
Demnach erhielten im Januar 2024 rund 269.000 Alleinstehende staatliche Unterstützung für Unterkunft und Heizung – dabei arbeiteten sie Vollzeit. Ihr Stundensatz: der aktuelle Mindestlohn. Der beträgt zurzeit 12,41 Euro. Laut Arbeitsministerium erhalten Alleinstehende, die 37,5 Stunden pro Woche arbeiten, dann einen Zuschuss vom Staat, wenn ihre Ausgaben für Unterkunft und Heizung mehr als 571 Euro monatlich betragen und als “angemessen” gewertet wurden. Das ist vor allem in Städten und Ballungsräumen mit hohen Mieten der Fall.
Welche Kosten als angemessen eingestuft werden, unterscheidet sich von Region zu Region, der Bedarfssatz richtet sich nach dem Mietniveau vor Ort. Durchschnittlich lagen die tatsächlichen Unterkunftskosten von Singles mit Mindestlohn-Vollzeitjob zuletzt bei 709 Euro monatlich. “Nicht nur hohe Verbrauchspreise, auch die explodierenden Mieten fressen die Löhne auf”, so Linken-Politikerin Ferschl.
dts Nachrichtenagentur