Sogenannte grüne Bundeswertpapiere stehen bei Anlegern höher im Kurs als herkömmliche Bundesanleihen. Das geht laut eines Berichts des “Spiegels” aus einer Vorlage des Finanzministeriums für das Bundesfinanzierungsgremium hervor, einer Runde von Abgeordneten, die das Schuldenwesen des Bundes beaufsichtigt.
Demnach verzeichneten im Lauf dieses Jahres alle jemals ausgegebenen grünen Wertpapiere einen Renditeabschlag zwischen einem und fünf Basispunkten im Vergleich zu traditionellen Anleihen mit gleicher Laufzeit. Ein Basispunkt entspricht einem Hundertstel Prozent. Eine grüne Anleihe aus 2023 mit einer Laufzeit von zehn Jahren verzinst der Bund etwa mit 2,3 Prozent. Ursache für den Renditeunterschied könnte die große Nachfrage sein. Je größer sie ausfällt, desto höher der Kurs, umso niedriger ist die Verzinsung. Auch könnten sich Anleger wegen des guten Zwecks mit niedrigerer Rendite zufriedengeben.
Mit dem Verkauf grüner Wertpapiere finanziert die Bundesregierung Ausgaben für die ökologische Transformation. Für 2024 plant Finanzminister Christian Lindner (FDP) die Emission grüner Anleihen im Volumen zwischen 17 und 19 Milliarden Euro. Insgesamt verkauft der Bund 2024 Schuldpapiere im Umfang von 440 Milliarden Euro. Seit 2020 hat der Bund grüne Wertpapiere in einem Volumen von 68,8 Milliarden Euro aufgelegt.
dts Nachrichtenagentur