Begleitet von Protesten ist Argentiniens Präsident Javier Milei am Sonntag von Bundeskanzler Olaf Scholz im Kanzleramt empfangen worden. Es ist der erste Besuch in Berlin seit Mileis Amtsantritt vor einem halben Jahr. Vor dem Kanzleramt hatten sich mehrere Dutzend Demonstranten versammelt, auf Transparenten war “Weg mit Mielei” zu lesen.
Das Treffen soll nur eine Stunde dauern, angeblich auf Wunsch der Argentinier. Eine ursprünglich für den frühen Nachmittag angesetzte gemeinsame Pressekonferenz wurde erst wenige Tage vor dem Treffen wieder abgesagt.
Milei sorgt mit seinem ultra-liberalen Regierungsprogramm in Argentinien international für heftige Kontroversen. Kritiker werfen ihm vor, den Sozialstaat zu zerstören und das Land zu entzweien, seine Anhänger loben die Radikalkur, mit der er das jahrzehntelang heruntergewirtschaftete Land wieder auf Kurs bringen will.
Unter anderem kürzt er Sozialleistungen und Subventionen, außerdem will er den Regierungsapparat verkleinern und staatliche Unternehmen privatisieren.
Erst am Vortag hatte Milei in Hamburg einen Preis der umstrittenen Hayek-Gesellschaft in Empfang genommen. Dieser wird in manchen Medienberichten eine “AfD-Nähe” unterstellt, was die Gesellschaft aber zurückweist.
dts Nachrichtenagentur