Kurz nach der Schlappe ihrer Partei bei der Europawahl hat SPD-Chefin Saskia Esken eine weitere Kandidatur für den Bundestag angekündigt. “Ja, ich werde wieder kandidieren”, sagte sie den Zeitungen der Funke-Mediengruppe mit Blick auf die nächste Bundestagswahl. Esken gehört dem Bundestag seit 2013 an.
Personelle Konsequenzen aus der Wahlniederlage lehnte sie grundsätzlich ab. “Wir haben in der Vergangenheit viel zu oft das Auswechseln des Spitzenpersonals für eine Initialzündung gehalten – und dann hat sich doch wenig verändert.” In den vergangenen Jahren gebe es eine enge und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen Partei, Regierung und Fraktion der SPD, sagte sie. “Ich bin überzeugt, dass es uns gelingen wird, das Vertrauen der Bevölkerung wiederzuerlangen.”
Nach dem SPD-Debakel bei der Europawahl spricht sich Esken zudem dagegen aus, Verteidigungsminister Boris Pistorius zum nächsten Kanzlerkandidaten zu machen. “Boris Pistorius ist ein hervorragender Verteidigungsminister. Daher würden wir ihn gerne über die Bundestagswahl hinaus in diesem Amt sehen”, sagte Esken den Funke-Zeitungen.
Die SPD habe die Bundestagswahl 2021 auch deshalb gewonnen, weil die Menschen Zutrauen in die Führungsfähigkeiten von Kanzler Olaf Scholz hätten. “Dieses Zutrauen hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren im Umgang mit der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg bewahrheitet”, sagte Esken. “Für uns ist klar, dass Olaf Scholz der richtige Kanzlerkandidat auch für die nächste Bundestagswahl ist.”
dts Nachrichtenagentur