Die Zahl der Unternehmen, die ihren Beschäftigten Weiterbildungen anbot, hat im mit 93 Prozent im Jahr 2022 einen neuen Höchststand erreicht.
Wie aus einer Erhebung des Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) hervorgeht, stiegen die Fortbildungsinvestitionen mit durchschnittlich 1.347 Euro pro Mitarbeiter im Vergleich zu 2021 um neun Prozent. Die “Welt am Sonntag” berichtet darüber. Mehr als ein Drittel der Arbeitgeber ermöglichte demnach den Erwerb formaler Abschlüsse durch betriebliche Angebote, etwa Aufstiegsfortbildungen oder Teilqualifikationen. Befragt wurden zwischen Mai und September des vergangenen Jahres Personalverantwortliche aus 953 Firmen mit insgesamt 835.342 Mitarbeitern.
Beschäftigte stecken laut IW pro Kopf durchschnittlich 20,3 Stunden im Jahr in Weiterbildungen, und die entsprechenden Investitionen der Wirtschaft belaufen sich auf 46,4 Milliarden Euro – auch das ein Rekordwert. “Über die Hälfte der Arbeitgeber sehen mangelndes Interesse der Mitarbeiter als Hemmnis für mehr Weiterbildung”, schreiben die Forscher rund um die Ökonomin Susanne Seyda. Für 62 Prozent der Beschäftigten ist Zeitmangel der wichtigste Grund, sich nicht weiterzubilden.
Die Ampel-Regierung möchte Weiterbildungen von Beschäftigten weiter fördern. “Deutschland muss eine Weiterbildungsrepublik werden”, sagte Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) im vergangenen Sommer. Eine Berufsausbildung sei zwar nach wie vor die Eintrittskarte für den Arbeitsmarkt, aber kein “Dauer-Abo” mehr, so der Minister. Mit dem Weiterbildungsgesetz des Arbeitsministeriums wurden das sogenannte Qualifizierungsgeld und ein Transformationszuschuss für Arbeitgeber eingeführt – der Staat übernimmt sozusagen die Anschubfinanzierung für mehr Weiterbildungen. Allein für das Qualifizierungsgeld plant Heil dieses Jahr 3,3 Milliarden Euro ein.
dts Nachrichtenagentur