Im Vorfeld der als Hochrisikospiel eingestuften Begegnung der Fußball-Zweitligisten Eintracht Braunschweig und Hannover 96 am kommenden Sonntag hat Niedersachsens Sportministerin Daniela Behrens (SPD) Fans und Vereine vor neuerlichen Krawallen und Ausschreitungen gewarnt. “Für die Begegnung in Braunschweig habe ich jedenfalls die klare Erwartung, dass es deutlich ruhiger abläuft, als es in Hannover der Fall war und wir damit auch weniger Einsatznotwendigkeit der Polizei haben”, sagte die SPD-Politikerin der “Neuen Osnabrücker Zeitung” (Dienstagsausgaben).
Beim Hinspiel in Hannover Anfang November hatten beide Fan-Lager massiv Pyrotechnik abgebrannt. Bei einer Rangelei im Heimbereich war ein Polizeibeamter schwer verletzt worden. Behrens hatte im Anschluss die Spitzen beider Vereine zu sich ins Ministerium zitiert und die Clubs aufgefordert, mehr für die Sicherheit in ihren Stadien zu tun.
Sie werde am Sonntag nach Braunschweig fahren, um zu schauen, ob ihr Appell bei den Vereinen zu konkreten Maßnahmen geführt habe, kündigte Behrens der NOZ an. “Bisher habe ich das Gefühl, dass sich beim Verein viel bewegt hat und auch die Stadt Braunschweig als Eigentümerin des Stadions entsprechend sensibilisiert ist. Die Vorbereitungen laufen – meinem Eindruck nach – gut. Es bleibt abzuwarten, wie die Situation am Sonntag dann sein wird”, betonte die Ministerin.
Behrens schlug zum Beispiel “intensive Einlasskontrollen” vor, “damit Pyrotechnik es gar nicht erst ins Stadion schafft”. Außerdem seien teils bauliche Veränderungen nötig, damit Gästefans nicht über die Gitter klettern können. “Durch Videokontrollen können übrigens auch verdächtige Personen ermittelt und durch die Vereine Stadionverbote ausgesprochen werden. Sie tun es allerdings zu selten. Mir sind die Vereine dabei zu zurückhaltend und diese Nachsicht wird auf dem Rücken unserer Polizei ausgetragen. Das geht so nicht”, machte die Politikerin, die selbst bekennender Fan des SV Werder Bremen ist, deutlich. In letzter Konsequenz behält Behrens sich vor, den Vereinen die Kosten für die Polizeieinsätze in Rechnung zu stellen.
“Wenn es anders nicht geht, würden wir uns die Kosten für Polizeieinsätze bei Hochrisikospielen erstatten lassen. Allerdings ist das nicht die Lösung des Problems. Ziel für mich ist, dass die Vereine die Gewaltprobleme in ihren Stadien in den Griff bekommen und es gar nicht erst zu Polizeieinsätzen kommen muss.”
dts Nachrichtenagentur