Spitzenkräfte deutscher Konzerne nutzen die jüngsten Kursrekorde, um Aktien ihrer Unternehmen mit Gewinn zu verkaufen – und damit etwa private Hauskäufe zu finanzieren.
So trennte sich Rheinmetall-Chef Armin Papperger, dessen Unternehmen infolge des Kriegs in der Ukraine stark an Börsenwert gewann, diese Woche von gut 10.000 Rheinmetall-Anteilen im Wert von etwa 4,9 Millionen Euro. Laut einem Sprecher ist dies aber nur ein kleiner Teil der insgesamt 160.000 Aktien, die Papperger halte. Einen besonderen Grund für den Verkauf soll es nicht geben, vielmehr will Papperger mit dem Geld Immobilien für seine Töchter kaufen, schreibt der “Spiegel”.
Bereits vorigen Freitag hatte Claudia Nemat, langjähriges Mitglied im Vorstand der Deutschen Telekom, T-Aktien im Wert von gut 2,5 Millionen Euro verkauft. Die Verkäufe sind insofern ungewöhnlich, als amtierende Vorstands- und Aufsichtsratsmitglieder eigentlich eher zu Anteilskäufen angehalten sind, um ihr Bekenntnis zur Firma zum Ausdruck zu bringen. Der Vorstand der Telekom ist sogar verpflichtet, einen Teil der kurzfristigen Boni in T-Aktien zu investieren.
Manche Anleger folgen auch den Kauf- und Verkaufsentscheidungen der Spitzenkräfte, weil sie darin einen Hinweis auf die Zukunftsaussichten der Unternehmen sehen. Diese Lesart weist die Telekom zurück: “Es ging um einen Hauskauf, und da gab es eine Deadline”, lässt Nemat über einen Sprecher ausrichten.
dts Nachrichtenagentur