In wenigen Wochen beginnt die Bundeswehr damit, eine deutsche Kampfbrigade dauerhaft in Litauen zu stationieren – doch das Verteidigungsministerium kann die Gesamtkosten des Großprojekts noch nicht einmal grob abschätzen.
“Die finanziellen Bedarfe zur Brigade Litauen werden derzeit erfasst”, heißt es in der Antwort des Ministeriums von Boris Pistorius (SPD) auf eine Frage des CDU-Bundestagsabgeordneten Ingo Gädechens, über die der “Spiegel” berichtet. Unklar seien die Kosten für “ergänzende Attraktivitätsmaßnahmen” – also etwa für Auslandszuschläge, die Soldaten motivieren sollen, mit ihren Familien nach Litauen zu ziehen. Zudem müssten Ausgaben für Kitas und Schulen noch mit den Bundesländern geklärt werden.
“Nach dem großen Versprechen der Litauen-Brigade zeigt sich Boris Pistorius nun wahlweise als Minister planlos oder als Minister pleite”, kritisierte Gädechens. Der Oppositionspolitiker geht davon aus, dass das Ministerium Zahlen zurückhalte, weil es an Geld fehle. Das Vorkommando der Brigade soll am 8. April aufbrechen. Geführt wird es von Oberst André Hastenrath, der bereits das deutsche Kontingent für die Nato-Mission EFP in Litauen kommandierte.
dts Nachrichtenagentur