Die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) hat massive Kritik an dem von der EU ab 2025 beschlossenen Verbot von Amalgam-Füllungen geübt. “Ein Wegfall von Dentalamalgam wird die Versorgung insbesondere von vulnerablen Patientengruppen deutlich erschweren”, sagte KZBV-Vorstandschef Martin Hendges dem “Redaktionsnetzwerk Deutschland” (Freitagausgaben).
Derzeit stünden keine “mit ausreichender Evidenz” hinterlegten Alternativmaterialien für alle Versorgungsformen zur Verfügung. Um diese Wissenslücke zu schließen, müsse weiter geforscht werden und Ergebnisse lägen erst in einigen Jahren vor.
Die Vereinigung sieht durch Amalgam keine Gefahren für die Patienten. “Bei fachgerechtem Einsatz gehen von Dentalamalgam keine Gesundheitsgefahren aus”, sagte er. Zudem sei eine Umweltgefährdung in Deutschland nahezu ausgeschlossen, da sich die Sicherungsmaßnahmen etabliert hätten und umfänglich seien. “Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Amalgam der älteste, besterforschte zahnärztliche Werkstoff ist und in den allermeisten Fällen problemlos vertragen wird”, so Hendges.
Die Aufnahme von Quecksilber entspreche dabei etwa der Größenordnung der Quecksilberbelastung, die auch durch Nahrung entstehe – und sei nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen unbedenklich. “Insofern ist es vollkommen unverständlich und fachlich falsch, dass die EU-Kommission das Amalgam-Verbot neben den Umweltaspekten auch mit gesundheitlichen Gefahren begründet.”
dts Nachrichtenagentur