Im Herbst 2023 haben die landwirtschaftlichen Betriebe in Deutschland auf 4,9 Millionen Hektar Ackerland Wintergetreide für die kommende Erntesaison 2024 ausgesät. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Freitag mitteilte, ist die Aussaatfläche für Wintergetreide damit um 196.500 Hektar (-3,9 Prozent) kleiner als die Anbaufläche des Jahres 2023. Zum Wintergetreide zählen Winterweizen, Wintergerste, Roggen und Wintermenggetreide sowie die Weizen-Roggen-Kreuzung Triticale.
Die Aussaatfläche von Winterweizen, der flächenmäßig bedeutendsten Getreideart in Deutschland, hat sich gegenüber der diesjährigen Anbaufläche um 203.800 Hektar oder 7,3 Prozent auf 2,6 Millionen Hektar verringert. Eine Abnahme der Flächen mit Winterweizen ist in allen Bundesländern außer dem Saarland (+500 Hektar beziehungsweise +6,5 Prozent) zu beobachten. Die größten Flächenrückgänge in absoluten Werten sind in Niedersachsen (-58.400 Hektar beziehungsweise -16,6 Prozent), Schleswig-Holstein (-31.300 Hektar beziehungsweise -20,9 Prozent) und Bayern (-23.500 Hektar beziehungsweise -4,8 Prozent) zu erkennen. Der Rückgang der Winterweizen-Fläche lässt sich unter anderem auf die zum vorgesehenen Aussaat-Zeitpunkt regional teils sehr feuchten Böden und die damit verbundene schlechte Befahrbarkeit der Felder zurückführen.
Des Weiteren dürften auch die aktuelle Marktlage beim Weizen und neue Regelungen hinsichtlich Direktzahlungen im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der Europäischen Union bei den Anbauentscheidungen eine Rolle gespielt haben. Bei der Aussaatfläche für Roggen und Wintermenggetreide wird von einer Abnahme um 4,4 Prozent (-27.400 Hektar) auf 600.700 Hektar ausgegangen. Die Aussaat von Triticale erfolgte auf 333.500 Hektar und bleibt damit auf dem Vorjahresniveau. Beim Anbau von Wintergerste ist eine geringe Vergrößerung der Aussaatfläche um 2,5 Prozent (+31.500 Hektar) auf 1,3 Millionen Hektar festzustellen.
Mit Winterraps haben die landwirtschaftlichen Betriebe 1,1 Millionen Hektar bestellt. Damit verringert sich die Fläche um 4,7 Prozent beziehungsweise um 54.800 Hektar, so das Bundesamt.
dts Nachrichtenagentur