Weltklimakonferenz: Papst plädiert für mehr Multilateralismus

Kuppel des Petersdom am Vatikan

Papst Franziskus hat an die Weltgemeinschaft appelliert, bei der Weltklimakonferenz in Dubai (COP28) wie schon in Paris einen Neuanfang zu wagen und auf mehr Multilateralismus zu setzen. Es sei Aufgabe dieser Generation, “den jungen Menschen und den Kindern Gehör zu schenken, um die Grundlagen für einen neuen Multilateralismus zu schaffen”, hieß es in der Rede, die Kardinalstaatssekretär Pietro Parolin am Samstag in Vertretung des Papstes auf der COP28 vortrug, nachdem dieser aus gesundheitlichen Gründen der Konferenz fernbleiben musste.

“Es ist wesentlich, das Vertrauen wiederaufzubauen, welches das Fundament des Multilateralismus ist.” Franziskus fragte, wie viele Kräfte die Menschheit vergeude in den “zahlreichen aktuellen Kriegen, wie in Israel und in Palästina, in der Ukraine und in vielen anderen Regionen der Welt – in Konflikten, die die Probleme nicht lösen, sondern noch vergrößern werden”. Er plädierte für eine “Kultur des Lebens”. Betroffen machten ihn Versuche, die Armen und die Zahl der Geburten für die Erderhitzung verantwortlich zu machen.

“Das sind Tabus, die einer entschlossenen Aufklärung bedürfen. Es ist nicht die Schuld der Armen, denn fast die Hälfte der Welt, die hilfsbedürftigere, ist für lediglich zehn Prozent der Schadstoffemissionen verantwortlich, während die Kluft zwischen den wenigen Wohlhabenden und den vielen Bedürftigen noch nie so riesig gewesen ist.” Die Weltklimakonferenz solle ein Wendepunkt sein, so Franziskus. Vorgehensweisen gegen die Erderhitzung müssten verpflichtend und leicht zu überwachen sein.

“Und sie sollten in vier Bereichen umgesetzt werden, nämlich in den Bereichen der Energieeffizienz, der erneuerbaren Energien, des Ausschlusses fossiler Brennstoffe und der Erziehung zu Lebensweisen, die von diesen Brennstoffen weniger abhängig sind”, so Franziskus. “Hier geht es darum, die Dinge nicht länger aufzuschieben, sondern das Wohl Ihrer Kinder, Ihrer Bürger, Ihrer Länder und unserer Welt zu verwirklichen und es nicht bloß zu wünschen.”

dts Nachrichtenagentur

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