Jüdische Studierendenunion beklagt Antisemitismus an Universitäten

Junge Leute vor einer Universität (Archiv)

Die Jüdische Studierendenunion hat Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) aufgefordert, dem zunehmenden Antisemitismus an deutschen Universitäten infolge des Terrorangriffs der radikalislamischen Hamas auf Israel entgegenzutreten. Das ergibt sich aus einem Brief der JSUD an die Ministerin, über den die Zeitungen des “Redaktionsnetzwerks Deutschland” (Freitagausgaben) berichten.

Darin heißt es: “In den vergangenen Wochen erreichten uns jeden Tag neue Berichte von jüdischen Studierenden, die sich an deutschen Universitäten nicht mehr angstfrei bewegen können. Bis zum heutigen Tag haben wir dutzende Berichte junger Jüdinnen und Juden sammeln können, die am Campus verbalen Angriffen und physischen Bedrohungen ausgesetzt sind. Sie berichten von Terror-Relativierung und Verherrlichung seitens Studierender und Universitätsangestellter.” Darüber hinaus sei es an einigen Universitäten zur Verbreitung von Materialien mit antisemitischen Inhalten gekommen: “Des Weiteren wurden in mehreren Fällen Universitätsräumlichkeiten für die Verbreitung von Hass und Antisemitismus zur Verfügung gestellt.”

Das könne man 85 Jahre nach der Reichspogromnacht nicht hinnehmen. Stark-Watzinger müsse sich deshalb “zur dramatischen Lage äußern und ein Appell an die Universitäten richten, Antisemitismus und Terrorverherrlichung in keiner Weise zu dulden”. Ferner müssten “extremistische und antidemokratische Organisationen und Gruppierungen sowie jene, die solchen nahestehen, innerhalb des universitären Kontextes verboten werden”. Studierende und Angestellte der Universität müssten bei einschlägigen Aktivitäten “mit klaren und harten Konsequenzen rechnen”.

Die Vorsitzende der Jüdischen Studierendenunion, Hanna Veiler, sagte dem RND: “Universitäten in Deutschland sind gerade kein sicherer Raum für jüdische Studierende. Wir müssen dringend konkrete Maßnahmen ergreifen, um dem wachsenden Antisemitismus am Campus zu begegnen. Dazu gehört das harte Durchgreifen bei antisemitischen Vorfällen wie auch eine verpflichtende Schulung der Antidiskriminierungsstellen.”

dts Nachrichtenagentur

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