Angesichts der angekündigten pro-palästinensischen Demonstration in Düsseldorf an diesem Samstag sorgen sich Vertreter der Jüdischen Gemeinden um das jüdische Leben in Nordrhein-Westfalen. “Ich verstehe nicht, warum die Polizei Demos, die sich zu Gewalt gegen Juden entwickeln, trotzdem erlaubt, obwohl sie den öffentlichen Frieden stören”, sagte der Vorstandsvorsitzende der Jüdischen Gemeinde in Düsseldorf, Oded Horowitz, der “Neuen Ruhr/Neuen Rhein Zeitung” (Samstagsausgabe).
In Hamburg seien Demos mit Verweis auf die Sicherheitslage bereits untersagt worden. Horowitz rät Juden in Düsseldorf, sich am Samstag aus den Bereichen der Demo fernzuhalten und “größte Vorsicht” walten zu lassen. “So etwas einem Juden in Deutschland im Jahr 2023 zu raten, das tut richtig weh.” Er und seine Gemeindemitglieder seien entsetzt, “wie hier vor Ort Menschen in dieser Gesellschaft die Tode und Morde verherrlichen und feiern, auf die Straßen gehen und bedrohliche Szenarien für Juden aufbauen”. Das führe dazu, dass Juden wirklich ängstlich seien. “Ältere Mitglieder haben Angst, dass wieder Pogrome stattfinden”, sagte Horowitz. Sie fragten sich, wer sie schützen könne. Ähnliche Eindrücke schildert auch David Geballe, Rabbiner der Jüdischen Gemeinde Duisburg-Mülheim-Oberhausen.
Die Hälfte der Kinder aus der Gemeinde verheimlichten in der Schule, dass sie jüdischen Glaubens sind, weil dies zu Problemen führen könne.
dts Nachrichtenagentur