In der Stadt Flensburg werden die vom Hochwasser betroffenen Straßenzüge am Hafen gesperrt. Das teilte Schleswig-Holsteins Kooperative Leitstelle Nord am Donnerstagabend mit.
In Wassernähe abgestellte Fahrzeuge sollten unbedingt entfernt werden, hieß es. Es wird darum gebeten, die Beschilderung zu beachten und das Betroffene Gebiet zu umfahren. Für die Nacht zum Sonnabend wird vor Sturm mit Böen bis zur Orkanstärke gewarnt. Es müsse mit herabstürzenden Dachziegeln, abbrechenden Ästen und ähnlichem gerechnet werden.
“Es wird daher empfohlen das Haus nicht zu verlassen”, teilte die Einsatzleitstelle mit. Betroffene Bewohner werden dazu aufgefordert, persönliche Wertgegenstände in höher liegende Gebäudeteile zu bringen. “Schalten Sie Strom und Heizungen in gefährdeten Räumen ab. Eine Stromschlaggefahr besteht bereits bei Kondenswasser”, so die Leitstelle.
“Liegt der Stromkasten im überfluteten Raum, betreten Sie diesen nicht, sondern informieren Sie die Feuerwehr (112).” Zudem wird dazu geraten, bei Überschwemmungsgefahr nicht in Keller oder Tiefgaragen zu gehen sowie Abflüsse und Schächte freizuhalten, damit das Wasser abfließen könne. Bürger sollten sich in Medien zu informieren und Informationen an Nachbarn weitergeben. Es wird davon abgeraten, durch überflutete Straßen zu fahren.
“Schon eine geringe Wasserhöhe kann die Steuerung behindern”, so die Regionalleitstelle. “Gehen Sie nicht an Gewässer, die Hochwasser führen. Flutwellen können Sie überraschen und das Ufer kann einbrechen.” Haus- und Nutztiere sollten nicht ins Freie gelassen werden, hieß es weiter.
Es wird dazu angehalten, nur in Notfällen den Notruf 110 (Polizei) und 112 (Feuerwehr) zu rufen. “Leisten Sie bei Bedarf Erste Hilfe, jedoch ohne sich selbst in Gefahr zu begeben”, teilte die Leitstelle mit. “Helfen Sie Kindern und anderen hilfsbedürftigen Personen, aber ohne sich selbst zu gefährden.” Eindringlich wird davon abgeraten, nicht in überschwemmten Straßen zu schwimmen oder überschwemmte Unterführungen zu durchschreiten.
Dies sei lebensgefährlich. Durch den Druck im Kanal könnten Schachtabdeckungen hochgedrückt werden. Dabei entstehe ein Sog, durch den eine Person angesaugt werden könne. Die Leitstelle bittet darum, den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.
Zuvor hatte das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) vor einer schweren Sturmflut an der Ostseeküste in Schleswig-Holstein gewarnt. In der Flensburger Förde könnten Wasserstände bis 2,0 Meter über dem mittleren Wert erreicht werden, teilte das BSH am Donnerstagmittag mit. In der Kieler Bucht könne das Wasser am Freitag bis zu 1,8 Meter über den Mittelwert steigen, in der Lübecker Bucht seien es bis zu 1,7 Meter. Die Gefahrenlage für die gesamte Küste gilt dem Bundesamt zufolge bis Samstagmittag. Hintergrund der Warnung ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) ein Sturmtief über Schleswig-Holstein. Es kommt zunehmend zu stürmischen Böen, teilweise auch zu schweren Sturmböen.
dts Nachrichtenagentur